Dieser Blogbeitrag zeigt dir technische und fundamentale Indikatoren auf, um eine Antwort auf die Frage Bull- oder Bear-Markt zu finden.
Bevor wir in das Thema einsteigen, möchte ich dir zwei wichtige Frage stellen.
Bist du eher der Typ Trader oder Investor? Der typische Trader kauft und verkauft seine Positionen regelmässig und es vergeht kaum eine Stunde, wo er nicht auf die Charts schaut. Der Investor hingegen freut sich über steigende Kurse, nimmt etwas Profite mit und bewahrt bei sinkenden Kursen seine Gelassenheit.
Bei der zweiten Frage geht es um den Zeit Horizont. Wie lange möchtest du investieren? Sind es zwei oder eher zehn Jahre? Ich bin long-term bullisch auf Kryptowährungen und ich werde meinen Kindern und Enkelkindern Kryptowährungen hinterlassen.
Diese Fragen sind insofern wichtig, weil der Kryptomarkt extrem volatil ist, man in solchen Situationen emotional handelt und dies zu massiven Fehlentscheidungen führt. Viele fühlten sich nach dem jüngsten Preissturz von ca. 54% ziemlich verunsichert und ängstlich. Oft wurde mir die Frage gestellt, ob sie nun verkaufen sollten oder nicht? Viele dachten, es sei vorbei oder das Investieren in Kryptowährungen wäre eine Fehlentscheidung gewesen. Emotionales Verhalten ist menschlich. Vor allem dann, wenn wir nicht wissen, was gerade geschieht und wir die Kontrolle über eine Situation verlieren.
Das Gefühl der Verunsicherung und Ängstlichkeit ist genau das, was die grossen institutionellen Anleger in uns auslösen wollen. Ein bekannter Spruch besagt: «der Markt ist so konzipiert, dass er die meiste Zeit, das meiste Geld, von den meisten Menschen nimmt.»
Dieser Beitrag soll dich über das Wyckoff Preismuster aufklären, damit du verstehst, wie grosse institutionelle Investoren einen Markt gezielt steuern können. Die Absicht der institutionellen und reichen Investoren ist, das ganze Privatkundengeld (Retail Geld) in einem Markt abzusaugen. Damit mehr davon später zu ihrem Vorteil wieder eingespeist werden kann. Sie wollen den Markt nicht zu sehr abstürzen lassen. Sie pumpen den Preis hoch, wenn er zu lange zu niedrig bleibt, weil sie die Cashcow «Privatkundengeld» weiter melken wollen.
Wyckoffs vier institutionelle Preismuster sind in jedem handelbaren Markt zu finden und besteht aus vier Phasen:
- Akkumulierung
- Distribution
- Re-Akkumulierung
- Re-Distribution
Wir befinden uns aktuell in der Akkumulationsphase und ich gehe bewusst nur auf diese Phase ein.
In der Phase A des Akkumulationsmusters gibt es in der Regel eine vorläufige Unterstützung (PS). Man kann sich dies als einen Boxenstopp bei einem ansonsten aggressiven Preisverfall vorstellen. Am unteren Ende dieses Abwärtstrends sehen wir normalerweise einen Verkaufs-Höhepunkt (SC). Dies ist der Punkt, an dem der Preis so tief fällt, dass er schwache Hände in den Verkauf treibt.
Der SC liegt oft weit unter einer wichtigen Preisunterstützungszone. Da der Verkaufshöhepunkt durch sehr starke kurzfristige Preismanipulationen verursacht wird, ist der Abprall von der SC-Zone oft stark und führt zu einer automatischen Rallye (AR). Da der durchschnittliche Anleger selbst nach dieser automatischen Rallye sehr ängstlich ist, fallen die Preise manchmal wieder für einen zweiten Retest (ST).
In Phase B des Akkumulationsmusters tendieren die Preise zu einer seitwärts Bewegung innerhalb der Preiszone, die durch die automatische Rallye und den ST definiert wurde. Da dies die Phase ist, in der institutionelle Anleger das betreffende Asset (BTC) kaufen, wird der Preis gelegentlich ausserhalb dieser Preiszone ausschlagen, um Kleinanleger vor einem erneuten Einstieg in den Markt zu verunsichern.
In Phase C des Akkumulationsmusters ist es üblich, einen plötzlichen Abwärtstrend zu sehen und endet mit einem gewaltigen Dip, der alle Retail-Assets aufsaugt, die die Institutionen nicht schon vorher herausgepresst haben.
In Phase D des Akkumulationsmusters beginnt der Kurs schliesslich wieder zu steigen und wird manchmal ein oder mehrere Male korrigieren, was als letzter Unterstützungspunkt (LPS) bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen letzten Unterstützungspunkten und sekundären Tests ist, dass LPS-Dips ein viel geringeres Verkaufsvolumen haben, was beweist, dass der Verkauf nicht ernsthaft ist. Vor dem Verlassen des Akkumulationsmusters mit Phase E, wird es ein Zeichen der Stärke (SOS) geben, welches als Bestätigung dafür dient, dass sich der Preis wahrscheinlich weiter nach oben bewegt. Der Unterschied zwischen einem Zeichen der Stärke (SOS) und allen automatischen Rallyes (AR) innert der Preiszone ist, dass SOS-Pumps viel mehr Kaufvolumen haben, was bestätigt, dass die Bewegung nach oben echt ist.
Wie der Name schon sagt, besteht der ganze Zweck der Akkumulationsphase darin, dass Institutionen so viel wie möglich von einem Vermögenswert (BTC) innerhalb einer Preiszone kaufen, in der der durchschnittliche Investor und Händler vor Angst gelähmt ist.
Ich bin längst kein professioneller Trader, doch meine Theorie schaut wie folgt aus:
Der Dip auf $30'000 war der Verkaufs-Höhepunkt (SC) in Phase A. Der Anstieg auf $42’000 war die automatische Rallye (AR) und der kürzliche Rückgang auf $31’000 war der sekundäre Test (ST). Das bedeutet, dass wir dabei sind, in Phase B einzutreten, die einen plötzlichen Anstieg in den $45’000er Bereich mit sich bringen könnte.
Das Distributionsmuster soll es den Institutionen ermöglichen, grosse Mengen an Krypto zu verkaufen, während das Interesse des Einzelhandels durch gelegentliche Preismanipulationen hoch gehalten wird.
Dieses Schema ist vor dem kürzlichen Preissturz deutlich erkennbar.
Ergänzend zu der technischen Analyse müssen wir fundamentale Faktoren mit in unsere Überlegungen einbeziehen. On-chain Daten liefern uns beispielsweise Informationen über das Verhalten von Hodlers, Miners oder Institutionen. Drei on-chain Indikatoren möchte ich mit dir teilen.
Die Anzahl Bitcoins, welche sich auf den Accumulation Addresses befinden, hat während dem Dump zugenommen (orange Linie):
Die Gesamtzahl der Akkumulationsadressen hat am vergangenen Montag einen Rekord erreicht und liegt bei 545.115. Kumulativ haben diese long-term Hodlers 2,79 Millionen Bitcoins.
Hash-Ribbon-Indikator
Der Hash-Ribbon-Indikator zeigt uns, wenn die Miners kapitulieren. Wenn Miners kapitulieren, sinkt die Hash-Rate stark. Die Hash-Rate ist die Menge der Rechenleistung, welche das Bitcoin-Netzwerk sichert. Es ist weder ein Kauf- noch ein Verkaufssignal. Wann immer sich die Miner erholen, wird dies als ein sehr grosses Kaufsignal betrachtet. Das ist immer dann der Fall, wenn diese vertikalen, roten Balken stoppen. Hättest du jeweils nach dem Stoppen der roten Balken gekauft, wärst du, mit einer Ausnahme vom Pandemie-Dump, immer profitabel gewesen. Der Hash-Ribbon-Indikator erscheint seit 4-5 Tagen und es ist eine Frage der Zeit, bis diese Balken stoppen:
Bitcoins Outflows
Mehr Bitcoins verlassen die Exchanges. Die grüne Linie bedeutet, dass mehr Bitcoins zu den Exchanges transferiert werden und die rote Linie, dass mehr Bitcoins die Exchanges verlassen. Wenn mehr Bitcoins die Exchanges verlassen, bedeutet dies, weniger Verkaufsdruck.
Die on-chain Analyse zeigt uns auf, dass 70% aller Bitcoin short-term Hodlers im Minus sind. Es sind die unerfahrenen Panikverkäufer. Gleichzeitig haben long-term Hodlers und institutionelle Wallets Bitcoin akkumuliert.
Die technische Analyse deutet auf einen Bear-Trend hin und die fundamentale (on-chain) Analyse vermittelt uns einen Bull-Trend.
Auf Youtube und Twitter stellt man seit einiger Zeit viel Negativität und Ängstlichkeit fest. Gerne möchte ich dir eine Weisheit von Warren Buffet ins Gedächtnis rufen: «Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.»
Meiner Ansicht nach befinden wir uns in einer Mid-Cycle Korrektur. Ich denke, wir haben nicht annährend den Top dieses Bullruns gesehen, dass die Manipulation real ist und die grossen Banken und Institutionen viel von dem verursachen, was wir gerade sehen, weil sie einsteigen wollen. Mit den Zinsen, welche ich durch meine gestakten Cakes erhalte, erhöhe ich tagtäglich meine Altcoin Positionen und bringe so meinen Dollar-cost average herunter.
*disclaimer* Wir sind keine Finanzberater. Bildungsinhalte sind das, was wir tun. Unsere Cryptoletters beabsichtigen unsere Abonnenten und Followers auf dem Gebiet der Kryptowährungen auszubilden, ihnen die notwendigen Tools und Informationen mitzugeben. *disclaimer off*