Zürich - 30.03.2022
Wirtschaft
Wieder ein grüner Tag! Der S&P500 steigt auf 4631 Punkte und schliesst damit den Tag satte 1.23% höher. Der Nasdaq legt mit 1.84% noch stärker zu und schliesst bei 14'619 Punkten. Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine und ein sinkender Ölpreis sowie US-Dollar ermöglichten den vierten sehr guten Tag in Folge zu.
Mittlerweile sind wir bei den Aktien an einem Entscheidungspunkt angelangt: Drehen wir hier nun wieder rasant ab, wird die Meinung siegen, dass es sich bei dieser Rally nur um eine Bärenmarktrally handelte. Also eine Gegenbewegung in einem stark sinkenden Markt. Korrigieren wir bloss etwas oder steigen ohne Halt weiter, dürfte es das mit der Bärenmarktrally-Theorie gewesen sein. Historisch gesehen wäre ein weiterer Anstieg und dann wieder stark sinkende Kurse sehr untypisch. Besorgniserregend sind die Zinskurse, welche momentan drauf und dran ist, invers zu werden. Das bedeutet, dass die Zinserträge auf langfristigen Anleihen kleiner sind als jene auf den kurzfristigen. Normalerweise erhält man aber für langfristige Anleihen mehr, da man für eine längere Zeit jemanden Geld ausleiht und für dieses lange Risiko entsprechend entlohnt wird. Problematisch ist dies deshalb, da es die Haltung der Anleihenkäufer, also der Profiinvestoren, zeigt: Diese gehen bei inverser Zinskurve davon aus, dass das Risiko kurzfristig tiefer ist als langfristig. Sprich, es wird eine wirtschaftlich schlechte Entwicklung erwartet und meist sogar eine Rezession. Noch sind wir aber nicht an diesem Punkt. Dass eine Rezession kommt, ist aber vermutlich unausweichlich. Aus diesem Grund macht es Sinn, dies im Auge zu behalten und Gewinne abzusichern, falls wir noch weiter steigen.
Kryptomarkt
Man tut gut daran, auch Gewinne in den Kryptos abzusichern, sofern die Rally noch weiter geht. Denn auch Bitcoin und Co. werden eine Rezession spüren. Aber noch ist es nicht so weit! Für die nächsten Monate bin ich unverändert bullish eingestellt. Bitcoin schliesst den Tag bei 47’4 34 USDT und somit 0.66% höher. Wir gelangen nun an einen Punkt, an dem viele Zeiteinheiten überkauft sind (übrigens auch bei den Aktien). Eine Verschnaufpause wäre daher langsam mal überfällig.
Die Kryptomärkte ähneln in vielerlei Hinsicht immer noch dem wilden Westen. Anstelle von Bankräubern treiben jedoch Hacker ihr Unwesen auf den Blockchains. Neuestes Opfer: Das Ronin-Netzwerk, welches das Spiel Axie Infinity betreibt. 173'600 Ethereum (rund 590 Millionen US-Dollar!) und 25.5 Millionen USDC wurden erbeutet. Dies zeigt einmal mehr, dass man zwar immer Top-Projekte wählen und viel Research betreiben kann, hundertprozentige Sicherheit jedoch eine Illusion ist. Aus diesem Grund legen wir nie alle Eier in denselben Korb. 😉