Zürich - 03.03.2022
Wirtschaft
Mit den Aussagen von Jerome Powell vor dem Finanz-Komitee des Repräsentantenhauses kommt etwas Sicherheit in die Märkte. Powell steht hinter einer Zinserhöhung von 0.25% im März. Dies bringt erstens Gewissheit und Planungssicherheit und zweitens kann nun davon ausgegangen werden, dass im März die Zinsen nicht stärker erhöht werden. Über den weiteren Ausblick wagt auch Powell keine genauen Prognosen, womit wir nach März wieder im Blindflug sein werden. Nichtsdestotrotz, für den Moment beruhigen sich die Märkte. Der S&P500 steigt um 1.86% auf 4'386 Punkte, der Nasdaq um 1.62% auf 13'752 Punkte. Der US-Dollar zeigt sich weiter stark, steigt aber vorerst etwas langsamer als in der vergangenen Woche.
Kryptomarkt
Weiterhin stark zeigt sich auch Bitcoin, Tagesschluss bei 43'892 USDT was einem Verlust von 1.19% gleichkommt. Weiterhin stark schreibe ich deshalb, weil die 43’000er-Marke vorerst gehalten wird. Die Zone zwischen 42’ und 43'000 war in der Vergangenheit oft Widerstand beziehungsweise Unterstützung. Nach dem extrem starken Wochenauftakt ist eine Verschnaufpause und Konsolidierung normal.
Politisch wird Bitcoin wieder mal zum Spielball: Während EU und NATO untersuchen möchten, inwiefern Kryptowährungen den Russen helfen könnten, Sanktionen zu umgehen, zeigt sich die Stärke von Kryptowährungen in die völlig gegengesetzte Richtung: Etwas zwischen 20 und 35 Millionen US-Dollar in Kryptos wurden mittlerweile an die Ukraine gespendet (Die Zahlen gehen je nach Berichterstattung und Zeitpunkt der Veröffentlichung stark auseinander). Hier wird klar, wie schnell, einfach und unbürokratisch Kryptowährungen und die Benutzer funktionieren. Die Community beweist Herz und steht dabei in Kontrast zu den einseitigen Aussagen der Politik. Diese erkennt zudem nicht, dass Bitcoin und Co. Zahlungssysteme sind. Sanktioniert wird der Handel mit Russland, ob dieser nun in US-Dollar, Bitcoin oder mit Tauschgeschäften abgewickelt wird, spielt eine untergeordnete Rolle. Wie soll da Bitcoin mehr Schaden anrichten als andere Währungen? Zudem wäre Bitcoin nach Ende des Konflikts einfacher zu verfolgen und sicherzustellen. Ich bin gespannt, was bei den Untersuchungen zu Tage kommt…